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Bedeutung der digitalen Barrierefreiheit im Gesundheitswesen

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) kommt! Doch auch ohne rechtliche Bindung ist klar, dass die Barrierefreiheit in der digitalen Gesundheitslandschaft einen entscheidenden Faktor für den Erfolg einer Anwendung darstellt.

von Christian Bahlinger

Digitale Barrierefreiheit ist längst kein neuer Begriff mehr – und doch gerade wieder brandaktuell. Sie garantiert, dass alle Menschen dieselben Möglichkeiten haben, Gesundheitsdienste (z.B. medizinische Informationen, telemedizinische Angebote, Ausfüllen von Online-Anamnesebögen) zu nutzen, ohne jemanden auszuschließen. Während das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) bereits das barrierefreie Angebot aller Behörden, öffentlichen Stellen und Einrichtungen in öffentlich-rechtlicher Rechtsform regelt (wie z.B. gesetzliche Krankenversicherungen, öffentliche Krankenhäuser, Universitätskliniken, Ärztekammern), nimmt das Onlinezugangsgesetz (OZG) die Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen in die Pflicht.

Ab dem 28. Juni 2025 ist nun auch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) von zahlreichen privaten Unternehmen und Dienstleistungsanbietern anzuwenden. Das neue Gesetz bezieht sich u.a. auf E-Commerce-Angebote (z.B. Apotheken-Websites, Informationsdienstleistungen und -videos, Telemedizin).

Erfolgsfaktor: Barrierefreiheit

Der Kreis der Verpflichteten wird also stetig erweitert. Doch auch ohne rechtliche Bindung sollte klar sein, dass die Barrierefreiheit in der digitalen Welt einen entscheidenden Faktor für den Erfolg einer Anwendung darstellt – v.a. im Gesundheitsbereich. Für viele Indikationen werden digitale Lösungen entwickelt – Tendenz steigend. Diese sollen den Zugang zu Gesundheitsdiensten verbessern, die Effizienz steigern, personalisierte Behandlungsansätze ermöglichen, die Prävention fördern und zur Patientensicherheit beitragen. Als Lösungen in einem hochsensiblen Bereich unseres Lebens, nämlich unserer Gesundheit, stellt die digitale Barrierefreiheit daher sicher, dass alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen, sensorischen, kognitiven oder technischen Fähigkeiten, Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen und -diensten erhalten. Darüber hinaus trägt eine explizite Inklusion von Menschen mit Behinderung auch zur Glaubwürdigkeit der Informationen, zum Vertrauensaufbau und der Imageverbesserung bei.

Ein weiterer Vorteil: Wenn eine Website barrierefrei ist, verbessert sich ihre Sichtbarkeit in den Suchmaschinen (SEO). Schließlich drohen als Konsequenz bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorschriften empfindliche finanzielle Strafen, bis hin zur Sperrung von Websites.

5 Vorteile, die die Bedeutung der digitalen Barrierefreiheit im Gesundheitswesen unterstreichen:

  1. Mehr Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und bessere Patientenerfahrung: Barrierefreiheit und der damit verbundene Zugang zu digitalen Gesundheitsangeboten fördert ein höheres Maß an Autonomie und verbessert die Lebensqualität sowie -zufriedenheit von benachteiligten Personengruppen. Diese positive Patientenerfahrung kann sogar dazu beitragen, das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu erhöhen.
     
  2. Vermeidung gesundheitlicher Ungleichheiten: Menschen mit Behinderungen sind oft einem höheren Risiko für gesundheitliche Probleme ausgesetzt. Barrierefreie digitale Gesundheitslösungen stellen sicher, dass sich dieses Risiko durch fehlenden Zugang zu wichtigen Diensten und Informationen nicht weiter erhöht und sie aufgrund dessen diskriminiert werden.
     
  3. Förderung von Inklusion und sozialer Gerechtigkeit: Gleichberechtigt an digitalen Gesundheitsangeboten teilhaben zu können, fördert eine inklusive Gesellschaft, in der niemand aufgrund seiner individuellen Fähigkeiten im Zugang zu Gesundheit und Wohlbefinden benachteiligt wird.
     
  4. Verbesserte Kommunikation und Prävention: Der Zugang zu präventiven Informationen sowie die effektive Kommunikation zwischen Patient:innen und Gesundheitsdienstleistern schärfen das Gesundheitsbewusstsein und fördern gesunde Verhaltensweisen. So können z.B. gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
     
  5. Langfristige Kostenersparnisse: Trotz anfänglich anfallender Kosten bei der Umsetzung von digitaler Barrierefreiheit, führt sie langfristig zu Kosteneinsparungen. Denn durch den gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsangeboten können Menschen ihre Gesundheit proaktiv verwalten. Dies verhindert möglicherweise teure Notfallbehandlungen oder Krankenhausaufenthalte. Zusätzlich lässt sich so die Effizienz von Einrichtungen im Gesundheitssektor steigern.

Let's Make Digital Health Available

Mit TWT Health zu inklusiven Gesundheitslösungen – Wir unterstützen Sie auf Ihrem individuellen Weg zu einem barrierefreien Angebot.

Gemeinsam prüfen wir Ihre Lösungen nach BITV-Kriterien, bewerten grundlegend und liefern konkrete Handlungsempfehlungen bzw. planen die notwendigen Maßnahmen.

Wir begleiten Sie durch die vollständige Optimierung und unterstützen natürlich auch bei der Neuentwicklung barrierefreier Gesundheitslösungen.


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Michael Grüterich, Head of Concept & Requirements-Engineering for Medical Devices
+49 6221 822024
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